Dienen – ein Leben lang
Eine Frau, die „ja“ sagt zu einem Leben als Ordensschwester, entscheidet sich zu dienen – ein Leben lang. Dazu braucht es einen tiefen Glauben – und mehr: Wir Salvatorianerinnen müssen vertraut sein mit den religiösen, sozialpolitischen, wirtschaftlichen, kulturellen und technologischen Gegebenheiten des Landes, in dem wir uns engagieren. Nur so können wir auf die Zeichen der Zeit und die Nöte der Menschen antworten. Eine fundierte Ausbildung, spirituell und professionell, ist unverzichtbar.
Professionelle, individuelle Ausbildung
Mit dem Ja zum Einstieg in den Ausbildungsprozess beginnt die eigentliche Ordensausbildung in Kandidatur, Postulat, Noviziat und Juniorat. Diese ersten acht bis zehn Jahre bis zur endgültigen Bindung, den „Ewigen Gelübden“, dienen dazu, herauszufinden, ob das wirklich die Lebensform ist, welche ich als froh machend und Leben spendend erlebe. Wir legen großen Wert auf die sorgfältige Auswahl der Kandidatinnen. Erfahrene Salvatorianerinnen sind als Ausbildungsleiterinnen für die jungen Frauen in dieser wichtigen Lebensphase verantwortlich.
Die jungen Frauen sind „Kinder ihrer Zeit und Gesellschaften“. Sie bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Während viele junge Schwestern in der Zeit der Ordensausbildung allgemeine Studien oder eine professionelle Berufsausbildung (zum Beispiel zur Krankenschwester, Lehrerin, Psychologin oder Betriebswirtschafterin) absolvieren, haben andere bereits abgeschlossene Studien und Berufsausbildungen, wenn sie sich der Gemeinschaft anschließen. Auch ist die Ordensausbildung bei uns Salvatorianerinnen in jedem Land verschieden – eben dem jeweiligen Kontext entsprechend.
Lebenswirklichkeiten hautnah erleben
Eines ist für alle jungen Mitglieder gleich bedeutsam: Sie sollen im Rahmen der Ausbildung die Wirklichkeit, in der Menschen heute leben, möglichst unmittelbar erfahren. Unsere Novizinnen in Sri Lanka arbeiten beispielsweise sechs Monate lang in einer Textilfabrik oder als Teepflückerinnen. Das Leben teilen, sich solidarisieren – dies gibt den zukünftigen Salvatorianerinnen einen tiefen Einblick in die Situation vieler Menschen, die außerhalb der schützenden Gesellschaft oft in tragischen und äußerst prekären Umständen leben.
Ausbildung sichert Zukunft
Die qualifizierte Ausbildung unserer jungen Mitglieder ist unser ureigenster Auftrag – und eine große Verantwortung und Herausforderung, auch finanziell. Doch nur so können wir sicherstellen, dass sich auch in Zukunft junge Frauen als Apostelinnen, als Verkünderinnen der Frohen Botschaft, als Lehrerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, als Frauen für Hoffnung und Leben – als Salvatorianerinnen – weltweit im Dienst und zum Wohl der Menschen wirken.