Kleine Hilfen geben den Anstoß

Die Hilfen der Salvatorianerinnen brauchen nicht viel: Es sind die einfachen und kleinen Mittel, mit denen die Schwestern wirken. Dabei setzen sie sowohl auf die Menschen in ihrer Umgebung als auch auf die Natur. „Die Schöpfung verlangt kein Geld für ihre Früchte. Sie versorgt die Menschen seit Jahrhunderten mit Nahrung und wichtigen Dingen zum Leben. Um Familien die Kraft zu geben, sich selbst zu helfen und ihr Leben in die Hand zu nehmen, ist sie die ideale Partnerin”, sagt Schwester Maxensia aus Tansania voller Dankbarkeit und Begeisterung.

 

Gärten für Selbstversorger

Die Selbstversorger-Gärten, die während der Corona-Zeit vor allem in Asien und Afrika angelegt wurden, haben sich hervorragend entwickelt. Familien können sich mit Lebensmitteln versorgen. „Alles, was es braucht, sind ein paar Quadratmeter fruchtbarer Boden, Saatgut, Wissen um Anbau und Pflege der Pflanzen sowie Wasser“, erklärt Schwester Ines in Mosambik. Die Familiengärten sind so erfolgreich, dass einige Familien die überschüssige Ernte auf dem lokalen Markt verkaufen und damit ein kleines Einkommen erzielen. Die Familien bearbeiten den Boden, die Schwestern kümmern sich um die Rahmenbedingungen, den Rest erledigt die Natur. Zukünftig werden die Pumpen, die die Gärten mit Wasser versorgen, über Solarstrom betrieben.

Bäume, die Leben spenden

Die Salvatorianerinnen weltweit bereiten gerade eine besondere Aktion vor: In Indien, Sri Lanka, Tansania und Mosambik werden dieses Jahr jeweils 5.000 Setzlinge gepflanzt. Diese sorgen für eine reiche Ernte an Mangos, Kokosnüssen, Guavenfrüchten, Zimtapfel und mehr. Die Bäume spenden nicht nur Früchte, sondern auch Schatten für die darunter wachsenden Pflanzen und verhindern die ungenutzte Verdunstung von Wasser. „Bei der Planung unserer Gärten und der Auswahl der Pflanzen helfen alle mit. Traditionelles Wissen unterstützt uns dabei, die heutigen Herausforderungen auf natürliche Weise zu lösen“, sagt Schwester Regis Mary aus Indien. So entstand zum Beispiel die Idee, eine historische, hitzeresistente Reissorte wieder neu anzubauen.

Um das Wissen rund um den nachhaltigen Anbau geht es auch in einem Schulprojekt der Salvatorschule in Nazareth. In Zusammenarbeit mit der Universität Haifa wurde ein 70 Quadratmeter großes Labor auf dem Schuldach eingerichtet, in dem die Hitze-Bedingungen des Klimawandels simuliert werden. In diesem „Brutkasten“ wachsen jetzt Gemüse, Kräuter und Heilpflanzen, um die Wirkung neuer Pflege- und Bewässerungsmethoden zu erforschen. „Wir haben ein Team aus unseren besten Schülerinnen und Schülern sowie den naturwissenschaftlichen Lehrkräften zusammengestellt, die täglich gemeinsam forschen“. Schulleiter Awni Bathish freut sich darüber, dass auch die Schulgemeinschaft durch solche Aufgaben weiter zusammenrückt. In der schwierigen Situation im Heiligen Land hilft ein solches Projekt mit Hoffnung nach vorn zu blicken.

Stromversorgung für Gesundheitszentren

Wenn die Salvatorianerinnen in entlegenen Regionen aktiv sind, kämpfen sie vielfach mit einer unzureichenden Stromversorgung. So zum Beispiel im Gesundheitszentrum in Kolwezi. „Wir haben ausreichend Sonne, also nutzen wir sie für eine stabile Versorgung“, sagt Schwester Estera. Sie ist glücklich über das unlängst eröffnete Geburtshaus der Schwestern, in dem als erstes Kind Leticia geboren wurde. Während ihre Mutter Aminata in den Wehen lag, kam es zu Schwierigkeiten. Der Arzt ordnete einen Kaiserschnitt an, der nachts bei schwacher und vom Generator betriebener Notbeleuchtung durchgeführt werden musste. Zum Glück ist alles gut gegangen. Leticia ist wohl auf und liegt zufrieden in Aminatas Arm. Aber das Risiko einer Stromunterbrechung während der Operation möchte Schwester Estera zukünftig mit der neuen Solaranlage inklusive Batteriespeicher vermeiden.

Auch im indischen Villoonni gibt es viel Sonnenschein. Dort sorgt die geplante Solaranlage auf dem Dach der Schule für Kinder mit Behinderungen nicht nur für eine enorme Kosteneinsparung, sondern sie zaubert schon jetzt ein Lächeln auf das Gesicht von Shilpa. Die 18-Jährige besucht die Schule und hat große Freude, in ihrer Geschwindigkeit Neues zu lernen. Ohne eine Schule, die auf ihre Bedürfnisse eingeht, hätte Shilpa niemals die Welt des Lernens kennengelernt. Und auch nicht die Welt des Staunens, in die das Mädchen ihre Lehrer und Mitschüler immer wieder mitnimmt. Denn Shilpas Liebe gehört der Natur. Sie erforscht die Welt um sich herum und strahlt über die vielen kleinen Wunder, die dort zu entdecken sind. Dass die Sonnenstrahlen bald dafür sorgen, dass in allen Räumen Lampen leuchten, ist für sie ein solches Wunder. „Dabei verbindet sie ehrfürchtiges Staunen, Dankbarkeit und große Freude. Davon können wir Erwachsenen viel lernen“, sagt Schwester Vincy, Schulleiterin in Villoonni.

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